Das Buki Haus bekommt wieder Zuwachs aus Deutschland. Lukas wird nun ein halbes Jahr bei BuKi arbeiten. Er kennt BuKi, denn er war im August vier Wochen vor Ort. Er kennt die Kollegen, die Kinder und ihre Lebensverhältnisse. Trotzdem ist der Einstieg im Februar schwierig. Wir haben ein großes Glück mit Lukas, denn er spricht ungarisch. Morgens wird er die Kinder in die Schule abholen. Die meisten Roma kennen die Uhr nicht. 80 Prozent von ihnen sind Analphabeten. Mit dem Zeitbegriff können sie nicht viel anfangen.

Wenn wir wollen, dass die Kinder regelmäßig die Schule besuchen, müssen wir die Kinder zu Hause abholen. Im BuKi Haus bekommen die Kinder dann ein Frühstück und danach geht es in die Schule. Lukas wird sich, wie seine Vorgänger, weiter im „Luana Projekt“ um die Schulabbrecher kümmern, versuchen ihnen Lesen, Schreiben und die Zahlen beizubringen. Er wird den Jugendtreff weiterführen und Samstags ein Einzelprogramm mit den Kindern starten. Hier können wichtige Dinge des Alltags vermittelt werden, wie z. B. Fahrräder zu reparieren, Umgang mit Geld, Kochen, etc.

Es wird und ist schwierig gutes und geschultes Personal zu finden. Drei Bewerberinnen haben sich die letzte Woche bei BuKi für die offenen Stellen (Sozialarbeiter, Pädagoge und Koordinator) vorgestellt. Mit allen haben wir lange Gespräche geführt, sie durchs Projekt und die Romasiedlung geführt. Zwei Absagen und eine Probewoche im März sind das Ergebnis. Ein Koordinator/in ist nicht in Sicht. Dazu kommt die Problematik in einem Romaprojekt zu arbeiten und die Lage des Projektes im unattraktiven „Niemandsland“. Überall wird  die Wichtigkeit dieser „Graswurzelarbeit“ hervorgehoben, aber selbst möchte man lieber woanders arbeiten. Diese Absagen haben uns zutiefst frustriert – da hätte Sonnenschein gut getan.

Positiv war, dass obwohl so viele Kinder krank waren, das BuKi Haus während unseres Aufenthaltes gut besucht war, unsere Kollegen trotz Krankheit, die Kinder unerlässlich betreut haben, John trotz starker Zahnschmerzen jeden Tag für die Kinder und uns gekocht hat. Und das Beste: Nach Gesprächen mit der Caritas in Satu Mare kommt eine Kooperation bei einem „Berufsschnupperprojekt“ zustande. Ab Anfang März können drei Kinder der 7. Klasse von BuKi (falls die Eltern es erlauben) vier Monate jeden Freitag Nachmittag in Satu Mare verschiedene Betriebe und Berufe kennenlernen und mitarbeiten. Das ist ein gewaltiger Schritt nach vorne.