Das Roma-Viertel in Cidreag im Wandel.
Zwei Fotos, eines von 2008 und das Andere eine aktuelle Aufnahme.

Kaum zu glauben, dass die Aufnahmen von fast dem gleichen Standpunkt im Roma-Viertel in Cidreag aufgenommen wurden. Der Ort vom Februar 2008, während unserer ersten Kleiderverteilung im Viertel, ist heute kaum mehr wiederzuerkennen. Wie kommt es zu dieser Entwicklung und hohen Dynamik?

Arbeitsmigration
Wir kennen kaum eine Familie im Viertel, in der nicht mindestens eine Person, nicht selten mehrere Familienmitglieder, als Arbeitsmigranten im europäischen Ausland tätig sind. Das hart verdiente Geld fließt zurück ins Viertel und wird in die Renovierung oder den Neubau von Häusern investiert. Das vollzieht sich oft über Jahre.

Gemeinde und Staat
Auch die Gemeinde und der Staat haben ihre Hausaufgaben gemacht: die Straßen wurden geteert, Stromleitungen installiert, Wasser- und Abwasserleitungen wurden verlegt, die öffentliche Müllabfuhr holt den Müll auch im Roma-Viertel ab. Das Roma-Viertel ist nicht der Rand der Gemeinde, sondern fester Bestandteil der Gemeinde – dies ist sichtbar.

BuKi
Ohne eine soziale Flankierung steht die Entwicklung auf schwachen Beinen. Auch wenn es aktuell keine Familien mehr in Plastikverschlägen und deutlich weniger in Elendsbehausungen gibt, Familien deutlich unterhalb der Armutsgrenze gibt es leider weiterhin noch zu viele. 20 unserer Kinder sind unmittelbar von Unterernährung bzw. Hunger bedroht.

Manchmal bedarf es eines Anstoßes von außen, um sich der eigenen Situation bewusst zu werden. Nach einem gemeinsamen Rundgang durch das Viertel haben uns die Schülerinnen und Schüler aus Miskolc, die Anfang Mai zu Gast im BuKi-Haus waren, auf die insgesamt gute Entwicklung im Roma-Viertel aufmerksam gemacht.