Rumänien vor dem 16. März, als die Grenzen nach Rumänien dicht gemacht wurden, und bevor uns die Corona-Pandemie mit voller Wucht erfasste.

Heidi war vom 2. Bis 13. März zusammen mit unseren zwei neuen Praktikantinnen Franziska Kubusch und Lena Schmitt (Studentinnen der Sozialen Arbeit), mit Tanja Rimmele (Studentin für frühkindliche Pädagogik) und Lukas Herfeld (Student der Sozialen Arbeit) vor Ort in Cidreag. Täglich war Sie im Buki Haus mit unseren Kolleginnen und den Kindern zusammen. In den zwei Wochen ist wieder einiges geschehen und Sie hat viel in Erfahrung gebracht, Trauriges wie Schönes.

Renovierung von Gisis Hütte

Gisi lebte alleinerziehend mit ihren drei Kindern super chaotisch in einer kleinen Elendshütte. Ihre Tochter ist seit vier Jahren bei uns, die Jungs eher sporadisch. Ihr Mann kam vor einigen Jahren nicht mehr aus Ungarn zurück, er ist unter mysteriösen Umständen gestorben. Ihr Vater starb letztes Jahr. Sie kümmert sich um ihre alte Mutter, die bei ihr lebt und ihre drei Kinder im Alter von 4 bis 11 Jahren. Sie lebt von gelegentlichen Feldarbeit- Jobs,- Festanstellung Fehlanzeige.

Die im Roma-Viertel sehr aktive Pfingstgemeinde hilft Gisi und hat begonnen ihre Hütte zu renovieren. Wir haben den Umbau mit 300,00 € unterstützt. Gisi ist eine herzensgute Frau, ist für ihre Kinder da, lebt immer am Existenzminimum, ist verzweifelt aber rappelt sich immer wieder auf. Sie ist immer wieder bei uns im BuKi Haus und wir meinen, sie hat es verdient, dass man ihr hilft.

Bobby, schwer erkrankt, feiert seinen 15. Geburtstag

Bobby, seit acht Jahren bei BuKi, hat vergangenen September die achte Klasse der örtlichen Schule abgeschlossen und den Sprung auf eine weiterführende Schule in Satu Mare geschafft. Er macht dort eine Ausbildung zum Tischler. Wir sind wirklich stolz auf ihn, weil nur wenige Kinder diesen Sprung schaffen.

Vor sechs Wochen erreichte uns eine schlimme Nachricht, denn bei ihm wurde Knochenkrebs diagnostiziert. Zwei Chemos hatte er bereits hinter sich, die dritte Chemo wird ganz aktuell durchgeführt. Am 8. März ‚feierten wir‘ seinen 15. Geburtstag. Eigentlich ist der ganze Ort gekommen und wollte ihm gerade jetzt in der schwierigen Zeit beistehen. Doch in Bobbys Sinne feiern konnten wir leider nicht, weil in der Kirche gerade für ihn gebetet wurde.

Trotz Corona-Krise kommen er und seine Mutter noch mit dem Bus ins 450 Km entfernte Cluj Napoca. Dort befindet sich die onkologische Spezialklinik wo Bobby die Chemotherapien erhält. Die Familie von Bobbi ist sozial stabil aber, doch kommen auch sie aus äußerst prekären Lebensverhältnissen.

Unsere Koordinatorin im BuKi-Haus hat die vergangenen Wochen wirklich alles getan, dass Bobby in Cluj behandelt wird und dass ihn seine Mutter dorthin begleiten kann. Aktuell wissen wir nicht wie es weiter geht. Uns bedrückt die Situation sehr.

Beginn des Praktikums von Franziska und Lena

Nach einer intensiven Vorbereitungszeit mit ersten Aufenthalten in Cidreag im Dezember vergangenen Jahres wurde es nun ernst: Am 2. März begann das sechsmonatige Praktikum der zwei Studierenden der Sozialen Arbeit im BuKi-Haus in Cidreag. Das war bevor Corona Europa erreichte. Am 14. März war bereits wieder Schluss.

In der Zwischenzeit wieder gesund in Deutschland zurück hoffen wir, dass die zwei sehr engagierten Frauen Ihren Aufenthalt zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufnehmen werden – das Team und die Kinder würden sich in jedem Fall darüber sehr freuen.

Das Wecken der Kinder

In vielen Familien ist ‚Zeit‘ nicht bekannt. Wenn also niemand weiß, was acht Uhr ist, dann kann ein Kind um acht Uhr auch nicht in der Schule sein. Eine der Aufgaben unserer Kolleginnen und der Praktikantinnen ist, morgens die Kinder abzuholen. Nicht alle Kinder müssen geholt werden, gegenwärtig sind es knapp 15 Kinder.

Mit dem Holen der Kinder konnten die Teilhabe an Bildung deutlich erhöhen. Nach dem Wecken, kommen die Kinder ins BuKi-Haus zum Frühstück. Dort hält dann auch der Schulbus, der manche Kinder in den Nachbarort in die Schule fährt.

Der Aquapark – Kinder die einmal dort waren, wollen nicht mehr nach Hause

Als Weihnachtsgeschenk bekamen die Kinder der „Großen Gruppe“ dieses Jahr einen Gutschein für einen Besuch im Aquapark. Die Eltern gehen mit den Kindern nicht zum Schwimmen und schon gar nicht in den Aquaparkt. Von uns werden Badehosen, Badeanzüge, Schwimmflügel und Schwimmreife gestellt. Auf dieser Fahrt hat Heidi die Gutscheine nun eingelöst. Der Ausflug dorthin war für die Kinder das absolute Highlight.

Wann kommt Heidi?

Wann immer ich – Stefan Zell und Heidis Mann, in Cidreag bin, dann fragen mich die Leute nur eines: Wann kommt Heidi? Sie genießt im Ort hohes Ansehen. Die Kinder bringen das auf ihre Weise zum Ausdruck.