Bei in Armut lebenden Familien gibt es keine Weihnachtsgeschenke

Die Weihnachtszeit im BuKi-Haus ist etwas ganz Besonderes. Da wird viel gebacken, gebastelt und gesungen. Gemeinsam erleben die Kinder eine Zeit voller Lichter, Lieder und Vorfreude. Denn freuen können Sie sich, auf ein buntes Programm, den Nickolaus und die Weihnachtspäckchen. Zuhause bei den Kindern wird Weihnachten nicht gefeiert – vor allem deshalb, weil im Winter kein Geld vorhanden ist. 

Ich heiße Lila – und wer bist Du?

Manche Kinder mögen sich fragen, wer wohl hinter dem Nikolaus steckt. Unsere kleine Lila hat nicht lange nachgedacht, sondern den Nikolaus gleich mal gefragt: Hallo ich bin die Lila und wie heißt Du? Erfreut über die nette Ansprache sagte der Nikolaus: Hallo Lila ich bin der Claudi …. ohhhh – ich bin der Nikolaus. In letzter Sekunde fiel unserem Nikolaus ein, dass er seinen Namen nicht nennen sollte. Denn sonst wäre der ganz Glanz und die ganz Mystik des Nikolauses vorbei.

Schnell gab sich Lila mit der Antwort zufrieden, denn sie wusste, dass sie noch ein kleines Tütchen mit Mandarinen und Lebkuchen bekommen würde. Auf das sie sich schon sehr gefreut hatte.

In Armut lebende Familien kennen kein Weihnachtsfest

Viele der Roma im Viertel sind gläubig und besuchen regelmäßig den Gottesdienst. Dennoch, bei den meisten der BuKi-Kinder ist der Heilige Abend eher trist. Denn Weihnachten wird nicht gefeiert. Bei in Armut lebenden Familien gibt es kein Geld für Geschenke und Festtagsmenüs, so dass die Kinder leer ausgehen.

Weihnachtspäckchen der AWO aus dem bayerischen Fidolfing

Der Eingang im BuKi-Haus ist mit einem Christbaum festlich geschmückt. Und seit einigen Tagen stehen um den Baum herum, für jedes einzelne Kind festlich gepackte Weihnachtsgeschenke. Diese stammen von der AWO in Fridolfing. Sie haben den Kindern eine große Freude bereitet und ihnen während der sonst nur wenig festlichen Tagen ein Lächeln in ihre Gesicht gezaubert.

An Monika und Peter Winkler möchte ich an dieser Stelle meinen allerbesten Dank übermitteln. Sie haben die Rolle des Christkindes übernommen und sind von Fridolfing mit den Weihnachtspäckchen bis nach Cidreag gefahren. Das war wirklich prima!

Folgendes Schreiben hat uns als Antwort auf unser Weihnachtsrundmail erreicht. Gerne teile ich mit Euch die Zeilen:

Liebe Heidi und Stefan!

Danke für das Teilhaben lassen.

Die Mitte der Welt ist ein Stall, ein Futtertrog und ein Kind darin. Das ist eine wagemutige Behauptung, die so gar nicht dem Erscheinungsbild dieser Welt heute entspricht. Da haben sich ganz andere Dinge breit gemacht als Mittelpunkt der Welt. Nennen wir sie hier nicht, um ihnen keine Bedeutung zu geben. Aber wir wissen von ihnen, weil sie Krieg und Ungerechtigkeit, Ausbeutung und immerwährendes Wachstum betreiben, Selbstschädigung inklusive.

Und doch kennen wir eine tiefe Sehnsucht, die sich dieser Tage bei den meisten Menschen breit macht. Da kommt uns dieses Kind in der Krippe entgegen, damals wie heute. Das Kind drängt nicht in die Mitte, sondern macht einen Raum auf, ganz draußen, in Solidarität mit denen, deren Lebenswelt das Draußen ist, bei den Hirten. Selbst die königliche Macht spürt den Magnetismus und bricht auf, hinaus zum Kind.

Das tiefe Geheimnis des Lebens kommt uns entgegen, zeigt sein Gesicht und lässt uns hoffen, auf Liebe, Gerechtigkeit und Frieden. Klingt pathetisch, ist aber ganz konkret.

So wünsche ich eine Tiefe und Frohe Weihnacht!

LG ferdinand