Fast 5 Monate liegen bereits hinter mir. In dieser Zeit konnte ich ankommen, mich auf alles einlassen, in meine Arbeit und meinen Alltag hier finden. Viele Menschen und vor Allem viele Kinder sind mir in dieser Zeit so ans Herz gewachsen, dass ich gemischte Gefühle bekomme, wenn ich an das Ende des Praktikums denke.

Ich als Praktikantin blicke aber nicht nur auf 4 Monate BuKi-Momente zurück. Für mich ist es eine andere, neue Lebensrealität, die ich hier erfahren darf. Im Dorf kennt man uns, man grüßt uns und ich weiß es sehr zu schätzen, dass wir hier sowohl von den Ungarn als auch von den Roma so freundlich aufgenommen werden. Ich habe die Menschen hier bis jetzt als sehr hilfsbereit und interessiert wahrnehmen dürfen. Auf dem Weg ins BuKi-Haus komme ich oft in „Gespräche“ mit den Leuten aus dem Dorf und es ist ein schönes Gefühl, eine Zeit lang Teil dieses Dorflebens zu sein.

Und ein Teil davon zu sein heißt auch, dass wir Praktikantinnen hier, wie viele andere Leute im Dorf auch, in einem alten Haus leben. Das Kinga-Haus ist ein schönes und sehr gemütliches Haus, doch es bringt auch viel Arbeit mit sich. Im Winter steht zum einen natürlich das Holz hacken, Holz holen und Feuer machen an, was mehr Zeit in Anspruch nimmt als gedacht. Zum anderen haben wir aber auch große Probleme mit Mäusen und anderen Nagern hier im Haus. Eine Zeit lang war ich jeden Abend damit beschäftigt Löcher in meinem Boden zuzuspachteln, nur um morgens festzustellen, dass die Mäuse sich ein neues Loch genagt haben. Und dieses Nagen hat mich oft den Schlaf gekostet. Sobald es dunkel wird beginnt es zu scharren und zu nagen, verzweifelt und müde habe ich dann begonnen Holzklötze auf die morschen Stellen am Boden zu stellen (mittlerweile dienen sie auch als Ablagen????). Im Haus wird es uns nie langweilig. Immer gibt es irgendwo noch ein Fenster oder eine Tür zu isolieren, oder einen Ofen, der uns Probleme macht. Es findet sich aber immer jemand, der uns mit Freude seine Hilfe anbietet.

Die Zeit hier ist kein ankratzen einer Erfahrung und kein „am Rande erfahren“. Es ist ein komplettes Eintauchen in das Leben hier, mit allen Sorgen und Problemen, die dazugehören und natürlich mit einem Haufen schöner Erfahrungen und Momente.

Mit Sicherheit hat uns das Leben hier oft vor große Herausforderungen gestellt, doch es hat uns auch wachsen lassen und uns ganz neue Facetten des Lebens gezeigt. Ich bin unendlich dankbar für diese Erfahrungen und werde viel aus der Zeit hier mitnehmen und viele schöne Erinnerungen im Herzen tragen.