Die Kinder haben gestrahlt und freuten sich über die Schokolade – ich dachte: Hätte ich nur Kinderkleider vorbereitet.

Vor gut einer Woche war ich in Adrian und habe bei den Familien und ihren Kindern den Nikolaus vorbeigebracht. Dort war mir aufgefallen, wie dürftig die Kinder gekleidet waren. Eigentlich wollte ich erst im Januar wieder vorbeikommen, doch ich konnte nicht warten. 

Seit Tagen ist es wirsch, neblig, nasskalt bei 0° – 5°. Die erdigen Wege sind aufgeweicht, bei jedem zweiten Schritt versinkt man knöcheltief im Matsch.

Ich bin froh, dass ich kurz vor meiner Rückreise den Weg zu den Kindern in Adrian noch geschafft habe. Unsere Kolleginnen haben die Tage zuvor schon einige Säcke mit Kinderkleidern vorbereitet: Jacken, Hosen, Kinder-T-Shirts und Pullis, Kindersocken habe ich noch gekauft auch Schuhe hatten wir in Säcke verpackt.

Wir waren uns nicht sicher, ob Gyula zu Hause ist. Er hatte kein Handy und ich konnte ihn und seine Frau nicht erreichen. Doch ich wollte unbedingt vorbei fahren. Sonst hätten wir eben aus dem Auto heraus die Kleider verteilt.

Glücklicher Weise machte er uns aber die Türe auf. Er wusste nichts von seinem Glück. Doch er und seine Frau Gabica haben sich über unser Kommen sehr gefreut. Und sie haben uns beim Aussuchen der Kleider für die Kinder sehr geholfen. Und wir hatten einen kleinen Raum um die Kleider zum Anschauen und Probieren auslegen zu können.

Krass, die ausgemergelten zerbrechlichen Körperchen, die vor Schmutz schwarzen und vor Nässe und Kälte blauschimmernden Füßchen. Gut, dass wir diese Fahrt unternommen haben.