BuKi bedankt sich sehr herzlich bei allen Spenderinnen und Spendern die uns in dieser schwierigen Phase unterstützt haben! Nur mit der großen Hilfsbereitschaft konnte BuKi die Lebensmittelnothilfe im Roma-Viertel in Cidreag durchführen! Am kommenden Mittwoch wird die vorerst letzte Verteilung von Lebensmittelpaketen im Viertel stattfinden.

Seit Anfang April versorgte BuKi bis zu 54 Familien und knapp 250 Personen mit Grundnahrungsmittel, die durch die Corona-Krise an den Rand ihrer Existenz gedrängt und von Hunger bedroht waren. Langsam, Schritt für Schritt kommen die Menschen wieder in Lohn und Brot. Die Arbeiten auf den Feldern dürfen wieder von Tagelöhnern verrichtet werden. So können sich die Menschen aus eigener Kraft und von selbst erarbeitetem Geld wieder Lebensmittel kaufen.

BuKi hat aus der Roma-Gemeinde sehr viel Zuspruch und Dank erhalten, den wir an dieser Stelle sehr gerne an all die vielen Spenderinnen und Spender in Deutschland weitergeben möchten.

Wir bedanken uns sehr herzlich bei allen, die die Lebensmittelnotverteilung von BuKi in der Roma-Gemeinde erst ermöglicht haben!

Einen besonderen Dank möchten wir auch an Lukas Herfeld richten

Als alle Anderen wegend er bevorstehenden Corona-Krise das BuKi-Haus verlassen haben, hat er sich Mitte März entschieden in Cidreag zu bleiben. Nicht ohne Bedenken im Umfeld hat er weiterhin Familien im Roma-Viertel besucht und uns die entscheidenden Hinweise auf die bevorstehende Hungersnot gegeben. Im Namen von BuKi hat er im Anschluss die Lebensmittelverteilung organisiert und mit freiwillen Helfern aus dem Viertel durchgeführt. Lieber Lukas von unserer Seite: 100 Punkte und ein herzliches ‚Vergelts-Gott‘.

Bitte beachten Sie in diesem Zusammenhang auch: Von einem der blieb, als alle gegangen sind.

Lukas Herfeld

Lukas Herfeld – Von einem der blieb, als alle gegangen sind.

Vor acht Wochen war plötzlich alles anders:

Sonnig, frisch – T-Shirt-Wetter, so zeigte sich der junge Frühling Ende März in Cidreag. Kaum zu glauben, dass sich in dieser sprießend und gedeihenden Atmosphäre Familien am existentiellen Abgrund sahen. Knapp zwei Wochen zuvor war die Corona-Krise von China nach Europa geschwappt. Am 12. März wurde das BuKi-Haus geschlossen, die Kolleginnen durften die BuKi-Kinder nicht mehr betreuen. Lediglich der ehemaliger Praktikant Lukas Herfeld war als Sozialarbeiter vor Ort und hatte regelmäßigen Kontakt zu den Familien.

Am Samstag, den 28. März berichtete Lukas von BuKi-Familien mit 7 Personen, wo nur noch eine Kartoffel zum Essen vorhanden sei. In einer anderen Familie dramatische Szenen: Vater und Mutter brachen in Tränen aus, als Lukas das Haus betrat. Sie waren völlig verzweifelt, weil sie für sich und ihre Familie nichts mehr zu essen hatten. Sie durften zum Schutz gegen den Corona-Virus als Tagelöhner auf den umliegenden Feldern nicht mehr arbeiten.

In diesem Moment haben die Alarmglocken geschlagen:

An über 300 Tagen im Jahr versorgt BuKi Kinder mit einem Frühstück und Mittagstisch – und jetzt sollten die BuKi-Kinder hungern? Das konnten wir nicht zulassen. Vier Tage später, kurz vor Ostern, begann die erste Verteilung von Lebensmittelpakten an 26 Familien mit 125 Personen.

Zur Hochphase haben etwa ein Drittel der Menschen im Roma-Viertel Lebensmittelrationen erhalten.

Gemeinsam mit einem Mitglied der evangelischen Pfingstgemeinde hat Lukas Familien besucht und gesehen in welcher Lebenssituation sie sich befanden. Die meisten von ihnen lebten ohnehin bereits in prekären Verhältnissen, die Corona-Krise drängte sie noch weiter an den Rand.

Anhand einer Verteilliste wurden die Lebensmittelpakete gepackt und den Verhältnissen in den Familien angepasst. Viele Betroffene aus der Gemeinde haben geholfen die Lebensmittelpakete zu packen und waren aktiv in die Verteilung der Lebensmittel eingebunden.

Wir sind froh, dass die Menschen langsam wieder Arbeit bei den umliegenden Bauern auf den Feldern finden können. Gleichzeitig bleibt unser Haus weiterhin mindestens noch bis Ende Juni geschlossen.

Für die Entwicklung unserer Kinder stellt die Corona-Krise ein schwerer Rückschlag dar

Auch wenn wir eine Hungersnot abwenden konnten, stellt die fehlende Betreuung der Kinder bei BuKi und in der Schule einen schwerer Rückschlag für ihre Entwicklung dar. Ohne Laptop und PC werden sie von den Online-Angeboten der Schule nicht erreicht. Dabei waren die Lehrerinnen der örtlichen Schule sehr engagiert und haben immer wieder Arbeitsblätter an die Kinder im Viertel verteilt. Doch wer unterstützt die Kinder beim Bearbeiten der Materialien?

Kaum beachtet wird auch, welche große Bedeutung die Tagesstruktur und pädagogische Betreuung der Kinder in der Schule und bei BuKi haben. Diese so wichtigen Einflussfaktoren fehlen während der Corona-Krise komplett und stellen einen großen Rückschlag in der Entwicklung der Kinder dar.

Die Corona-Krise zeigt bei BuKi, dass Kinder aus Familien in prekären Lebenssituationen deutlich mehr benachteiligt werden, als Kinder aus stabilieren Familienverhältnissen. Dies bedauern wir sehr.