Die Gruppe der „Großen“ von Klasse 5 – 8 haben sich im Vorfeld verschiedene kurze Theaterstücke durchgelesen, die Szabina, ihre Pädagogin herausgesucht hatte. Den Kindern hat keines der Stücke so richtig gut gefallen, so dass sie die Idee hatten selbst ein Stück zu schreiben. Eine Woche Zeit für Text schreiben und Stück einüben – eine große Herausforderung. Das Ergebnis haben wir bei unserer Februarfahrt als exclusive Zuschauer mit den Kleinen vom BuKi-Haus bewundern dürfen. Wir haben zwar kein Wort verstanden, weil wir immer noch kein Ungarisch sprechen, aber es hat sich gut angefühlt. Nach dem Auftritt wurden die kleinen Zuschauer über Szenen und Schauspieler gefragt, die ihnen besonders gut gefallen haben. Zu unserem Erstaunen kam eine anregende Diskussion der Kleinen Zustande. Zusammen mit den Betreuern und den großen Kindern waren wir sehr stolz. Das kann sich jemand, der in Deutschland lebt und aufwächst vermutlich schlecht vorstellen, wenn man aber sieht woher die Kinder kommen, dann ist das ein ganz großer Schritt nach vorne zu einem eigenständigen Denken und Handeln.

Den Kindern hat das Theaterspielen so Spaß gemacht, dass wir beschlossen haben einen Ausflug nach Satu Mare ins Theater zu organisieren. Das war eine große Geschichte, denn für alle Kinder war dies der erste Besuch im Theater.

Es war aufregend und interessant zugleich. Noch Tage nach dem Theaterbesuch kursierten die begeistertsten Geschichten im Dorf. Nach dem Theater gab es in einem Cafe am Platz eine Limo und Kuchen – was für ein Fest! Vom Café-Besitzer aber auch von Theaterseite gab es großes Lob über das gute Verhalten unserer Kinder – nicht ganz üblich, wenn es um Roma geht, die oft kritisch beäugt werden. Umso schöner sind solche Geschichten für unsere Betreuer und uns, denn dies hilft Vorurteile abzubauen!